Caritas Gesundheit Berlin gGmbH

Der medizinische Einsatz von Cannabis: Schmerztherapie auf neuen Wegen

Auf die Inhaltsstoffe kommt es an

Schmerzen sind unangenehm – und haben doch eine wichtige Funktion. Sie machen auf Verletzungen oder Erkrankungen aufmerksam und klingen meist erst dann ab, wenn die betroffenen Körperpartien verheilt oder genesen sind. Das Stichwort lautet hier: meist. Denn in manchen Fällen werden aus den vom Körper gesendeten Signalen chronische Schmerzen, die medikamentös behandelt werden müssen. Seit einigen Jahren gewinnt medizinisches Cannabis in diesem Kontext immer mehr an Bedeutung – so auch für die Caritas Gesundheit Berlin. Maßvoll und korrekt dosiert eingesetzt, erzielt unser Ärzte-Team mit der Cannabis Schmerztherapie nachhaltige Behandlungserfolge, die es Betroffenen, die unter chronischen Schmerzen leiden, ermöglichen, ihren Alltag möglichst unbeeinträchtigt zu meistern.

Biologische Warnfunktion

Die Entstehung von chronischen Schmerzen

Schmerzen sind auf Entzündungen, Wunden, Reizungen oder Infektionen zurückzuführen. Sie zeigen uns, welche Körperpartien betroffen sind und ob sich der Schmerzauslöser möglicherweise bereits ausgebreitet hat. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, Schmerzen nicht zu ignorieren, sondern sie als wichtige Warnsignale des Körpers ernst zu nehmen. Handelt es sich um Zahnschmerzen, Schnitte, Schürfwunden, Sonnenbrand oder eine Verstauchung lautet die gute Nachricht: Lassen Sie kleinere oder etwas größere Leiden wie diese frühzeitig und sorgfältig behandeln, klingen die akuten Schmerzen von ganz allein wieder ab.

Allerdings gibt es eine Reihe an Erkrankungen, die langanhaltende oder regelmäßig auftretende Schmerzen zur Folge haben. Dazu zählen beispielsweise Rheuma, Durchblutungsstörungen, Rückenleiden oder auch eine Tumorerkrankung. In diesem Fall sprechen Spezialisten und Spezialistinnen von chronischen Schmerzen. Zieht sich dieser Zustand über eine Dauer von drei bis sechs Monaten, hat der Schmerz keine biologische Warnfunktion mehr inne und wird als Krankheit diagnostiziert, die unter anderem mit einem Cannabis-Präparat als Schmerztherapie behandelt werden kann.

Therapiearten bei Schmerzgedächtnis

Werden akute zu chronischen Schmerzen, hat der Körper in den häufigsten Fällen ein Schmerzgedächtnis entwickelt. Dies bedeutet, er speichert Schmerzen, die lange anhalten oder besonders stark sind, ab und greift auf die Erinnerung daran zurück, auch wenn der Auslöser für den ursprünglichen Schmerz nicht mehr vorhanden ist. Zu vergleichen ist dieser Prozess mit dem Trainieren des Langzeitgedächtnisses. Durch regelmäßige Wiederholungen verankert das Gedächtnis Wissen – oder eben Schmerz.

Lässt sich das Schmerzgedächtnis wieder löschen?

Mit Hilfe von multimodalen Behandlungskonzepten kann es Ärzten und Ärztinnen sowie Betroffenen gemeinsamen gelingen, den chronischen Schmerz zu behandeln und eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität herbeizuführen. Physio-, Elektro- oder Psychotherapie, Bewegung und Entspannungsroutinen sowie Techniken für die Schmerzbewältigung zählen ebenso zu möglichen Therapieformen wie eine medikamentöse Schmerztherapie. Cannabis sowie weitere Wirkstoffe ergeben in Kombination wirkungsvolle Mittel, die Krämpfen, Anspannung, Schlaflosigkeit oder einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit entgegenwirken.

Für Menschen, bei denen sich ein chronisches Schmerzleiden eingeschlichen oder auch plötzlich ins Leben eingetreten ist, ist mit dem „Cannabisgesetz“ ein weiterer sehr interessanter therapeutischer Ansatz hinzugekommen.
Dr. med. Danuta May, Leiterin Caritas Schmerzzentrum Berlin
Medikamentöse Therapiemodelle

Schmerztherapie mit Cannabis

Die Verordnung von Cannabis als Schmerztherapie ist seit 2017 möglich. Leiden Betroffene an schwerwiegenden Krankheiten, für die es an Therapieformen mangelt, können cannabisbasierte Arzneimittel für Linderung sorgen. Zu diesen Erkrankungen zählen beispielsweise chronische Nervenschmerzen, Multiple Sklerose oder die durch eine Chemotherapie ausgelösten Nebenwirkungen einer Krebserkrankung. Verabreicht wird medizinisches Cannabis als Schmerztherapie in oraler Form. Dafür werden zwei Hauptwirkstoffe der Hanfpflanze genutzt: das berauschende THC (Tetrahydrocannabinol) und das Cannabidiol, dass entspannend sowie angst- und entzündungslösend wirkt. THC und Cannabidiol können in verschiedenen Verhältnissen zusammengestellt werden, je nachdem, welche Art der Schmerzerkrankung behandelt werden soll. Nebenwirkungen der Schmerztherapie mit cannabishaltigen Medikamenten sind überschaubar und können, unter anderem, Müdigkeit, Schwindel oder Übelkeit, aber auch Benommenheit, Aufmerksamkeitsstörungen, Stimmungsschwankungen und weitere sein.

Umso wichtiger ist es, medizinisches Cannabis als Schmerztherapie nur in Absprache mit und unter Aufsicht von medizinischem Personal wie dem unseren einzunehmen. In der Caritas-Klinik Dominikus behandeln wir Betroffene in unserem Caritas Schmerzzentrum Berlin erfolgreich mit interdisziplinären und multimodalen Therapiemodellen.

Die von uns individuell festgelegte medikamentöse Schmerztherapie basiert auf der stetigen Vereinbarkeit von Wirksamkeit sowie Verträglichkeit und umfasst eine Kombination aus verschiedenen Arzneimitteln, die durch weitere Komponenten ergänzt wird. Die Schmerztherapie mit Cannabis ist eine dieser Komponenten und wird von unseren Experten und Expertinnen auf der Grundlage aktueller Forschungs- und Wissenschaftsstandards maßvoll eingesetzt.

Unser Ziel: ein schmerzarmer Alltag und ein höheres Maß an Lebensqualität für unsere Patienten und Patientinnen.


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Ihre medizinische Expertin

Dr. med. Danuta May

Fachärztin für Anästhesiologie

Zentrumsleiterin
Caritas Schmerzzentrum Berlin

Zusatzbezeichnungen: Notfallmedizin, Intensivmedizin, Spezielle Schmerztherapie