Werden akute zu chronischen Schmerzen, hat der Körper in den häufigsten Fällen ein Schmerzgedächtnis entwickelt. Dies bedeutet, er speichert Schmerzen, die lange anhalten oder besonders stark sind, ab und greift auf die Erinnerung daran zurück, auch wenn der Auslöser für den ursprünglichen Schmerz nicht mehr vorhanden ist oder bereits erfolgreich behandelt wurde. Zu vergleichen ist dieser Prozess mit dem Trainieren des Langzeitgedächtnisses. Durch regelmäßige Wiederholungen verankert das Gedächtnis Wissen – oder eben Schmerz.
Mit Hilfe von multimodalen Behandlungskonzepten kann es Ärzten und Ärztinnen sowie Betroffenen gemeinsamen gelingen, den chronischen Schmerz zu behandeln und eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität herbeizuführen. Physio-, Elektro- oder Psychotherapie, Bewegung und Entspannungsroutinen sowie Techniken für die Schmerzbewältigung zählen ebenso zu möglichen Therapieformen wie eine medikamentöse Schmerztherapie. Cannabis sowie weitere Wirkstoffe ergeben in Kombination wirkungsvolle Mittel, die Krämpfen, Anspannung, Schlaflosigkeit oder einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit entgegenwirken.
Für Menschen, bei denen sich ein chronisches Schmerzleiden eingeschlichen oder auch plötzlich ins Leben eingetreten ist, ist mit dem „Cannabisgesetz“ ein weiterer Baustein in die therapeutische Kiste hinzugekommen.